'Liebe(n) und Alter(n). Die filmische Konstitution von Alter(n)swirklichkeiten'

Im Rahmen eines Forschungsverbundes zwischen den Universitäten Leeds, Leipzig und Magdeburg soll die mediale Konstitution von Altern(n)swirklichkeiten untersucht werden. Am Beispiel internationaler Filmproduktionen wird der Frage nachgegangen, wie das Thema ‚Liebe(n) und Alter(n)‘ aufgegriffen und unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Produktionskontexte filmisch inszeniert wird. So geht es darum, Aspekte wie Körperlichkeit, etwa körperliche Versehrtheit und damit verbundene Gefühlslagen, zwischenmenschliche Nähe, Vertrauen und Partnerschaft, Leidenschaft, Erotik und Sexualität, Begehren und Sehnsucht, Einsamkeit, Angst aber auch Lebensfreude, (sexuelle) Erfüllung und Glückseligkeit im höheren Lebensalter in den Blick zu nehmen und in Bezug auf die mediale Konstitution von Alter(n)snormen aber auch hinsichtlich des filmischen Entwurfs alternativer Lebensweisen im Alter auszuleuchten. Neben einer Medienformatanalyse soll im Projekt der Umgang mit der Darstellung von Alter(n) im Film seitens der Medienproduzenten und älterer Medienhandelnder perspektivverschränkend in den Blick genommen werden. Auf der Grundlage der Medienformatanalyse werden fokussierte Interviewverfahren entworfen, die Aufschluss über subjektive Alter(n)svorstellungen der Filmproduzenten selbst geben sollen. Es wird weiterhin danach gefragt, wie das ältere Publikum mit der Darstellung von ‚Liebe(n) und Alter(n)‘ vor dem Hintergrund seines lebensweltlichen Kontextes umgeht. Methodisch wird diesem Erkenntnissinteresse nachgegangen, in dem der Umgang mit den jeweiligen Filmen videographisch aufgezeichnet und ethnografisch analysiert wird. Eine sich anschließende Gruppendiskussion soll als Reflexionsanlass in Bezug auf Altern(s)darstellungen im interessierenden Medienformat eingesetzt und methodentriangulierend ausgewertet werden. Die so angelegte Studie wird mit den Teilnehmer/innen einer an der Universität Magdeburg etablierten Online-Redaktion im höheren Lebensalter und einer zu konstituierenden vergleichbaren Gruppe in Leeds durchgeführt. In der Tradition der handlungsorientierten Medienpädagogik soll die Auseinandersetzung mit der filmischen Konstitution des Alter(n)s in kreative Medieneigenproduktionen münden. In der produktiven Auseinandersetzung mit der filmischen Darstellung von ‚Lieben im Alter(n)‘ eröffnen sich Möglichkeiten einer selbstbestimmten Teilhabe an der kulturellen Konstitution von Alter(n)swirklichkeiten.

 

Projektteam: Dr. Anja Hartung, Prof. Dr. Bernd Schorb, Daniel Diegmann M.A.

Diskussionen über die Inszenierung von ´Liebe(n) und Alter(n) im Film Calender Girls´(UK)

Artikulation der eigenen Position(en) in medialen Eigenproduktionen